Kinder toben auf Couch

Neuste Forschungsergebnisse zu Ritalin und Homöopathie bei Kindern mit ADHS

Hyperaktivität ist auf dem Vormarsch: Weltweit erhalten mittlerweile 5% aller Kinder eine entsprechende Krankheitsdiagnose.[1] Häufig werden Betroffene mit Methylphenidat (Ritalin) behandelt. 2020 wurden allein in Deutschland 56 Millionen Tagesdosen verordnet.[2]

Weil Kinder besonders schutzbedürftig sind, stellt sich die Frage nach Wirksamkeit und Sicherheit dieser Substanz besonders dringend. Vor allem Eltern benötigen zuverlässige Informationen, um die bestmögliche Therapieentscheidung für ihren Nachwuchs treffen zu können.

Mangelhafte Daten

Die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema wurden im März 2023 veröffentlicht: Die Cochrane Collaboration, bekannt für medizinische Forschung auf höchstem Niveau, hat ihre Übersichtsarbeit zu Methylphenidat aktualisiert.[3]

Zur Auswertung kamen 212 klinische Studien, von denen 191 wegen methodischer Mängel nur sehr bedingt aussagekräftig waren. Auch die verbleibenden 21 Studien mit insgesamt 1.728 Teilnehmern konnten qualitativ nicht vollends überzeugen, erlaubten aber zumindest einige vorsichtige Schlussfolgerungen.

Kind nimmt Tabletten

Effekte der Ritalinbehandlung

Es fanden sich keine Hinweise darauf, dass Methylphenidat die Lebensqualität von Kindern mit ADHS verbessert. Möglicherweise verbessert es die Symptome in der Wahrnehmung von Lehrern, die solche Kinder betreuen. Diese Besserung in den Augen Dritter beträgt durchschnittlich 10,58 Punkte auf der einschlägigen ADHS-Bewertungs-Skala. Diese umfasst insgesamt 75 Punkte, und der minimal klinisch bedeutsame Unterschied beträgt 6,6 Punkte.

Die Belege für diesen knapp oberhalb der Wahrnehmungsschwelle anzusiedelnden Effekt stuften die Forscher als „sehr unsicher“ ein. Die bislang längste Studie zu Methylphenidat bei Kindern mit ADHS fand nach 36 Monaten überhaupt keinen positiven Therapieeffekt mehr.[4]

Nebenwirkungen

Methylphenidat verursachte in den analysierten Studien eine ganze Reihe von Nebenwirkungen. Diese haben ihren Weg in die Packungsbeilagen der entsprechenden Präparate gefunden. Laut Ritalinhersteller Novartis treten beispielsweise folgende Beschwerden „häufig“ (mehr als 1 von 100 Patienten)  oder „sehr häufig“ (mehr als 1 von 10 Patienten) auf[5]:

  • Aggression
  • Angst
  • Depression
  • Haarausfall
  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen
  • Nervosität
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindel
  • unwillkürliches Zittern
  • Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz

Zu möglichen Risiken der Langzeitanwendung ist laut Cochrane keine fundierte Aussage möglich. Denn die ausgewerteten Studien dauerten im Schnitt nur 28,8 Tage. Novartis weist unter anderem auf folgende schwere Nebenwirkungen hin, die im Zusammenhang mit Ritalin berichtet wurden[6]:

  • Halluzinationen
  • Herzinfarkt
  • Leberfunktionsstörungen
  • Migräne
  • Nervenausfälle
  • psychotische Störtungen
  • Suizid
  • Tics
  • vermindertes Wachstum 

Dieses besorgniserregende Nebenwirkungsprofil muss sehr sorgfältig gegen den allenfalls geringen Nutzen der Ritalinbehandlung abgewogen werden. Viele Patienten beziehungsweise deren Eltern brechen die Therapie vorzeitig ab.[7]

ADHS

Homöopathie bei ADHS

Die Homöopathie ist eine weltweit geschätzte Therapiemethode: Ungefähr 312.000.000 Menschen pro Jahr greifen auf sie zurück.[8]

Eine repräsentative Umfrage aus 2023 förderte zutage, dass 69% der Verwender in Deutschland positive Erfahrungen mit Homöopathie gemacht haben.[9]  Viele Patienten geben an, sich unter anderem deswegen für homöopathische Arzneimittel zu entscheiden, weil sie kaum Nebenwirkungen hätten.[10] Und die Ergebnisse entsprechender klinischer Studien geben ihnen Recht.[11]

2022 fassten Wissenschaftler die Daten zur homöopathischen Behandlung von Kindern mit ADHS im Rahmen einer Übersichtsarbeit zusammen, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Pediatric Research veröffentlicht wurde.[12] Sie analysierten sechs Studien, in denen Homöopathie mit einem Placebo oder einer Standardtherapie verglichen wurde. Die methodische Qualität der Arbeiten wurde als durchgängig „solide“ bewertet.

Effekte der homöopathischen Behandlung

In den vier Studien, in denen Homöopathie gegen Placebo getestet wurde, zeigte sich deren deutliche Überlegenheit. Dasselbe gilt für die zwei Studien, in denen die Kontrollgruppe eine Standardtherapie erhielt. Die Forscher untersuchten die Daten auf mögliche Fehlerquellen, die das Ergebnis verzerrt haben könnten, und entdeckten keinerlei Hinweise in dieser Richtung. Auch die Analyse verschiedener Untergruppen von Studien veränderte das grundsätzliche Resultat nicht.

Den größten Effekt hatte die homöopathische Therapie in der Studie mit dem längsten Beobachtungszeitraum von zwölf Monaten. Als Fazit empfehlen die Autoren der Übersichtsarbeit, Homöopathie als standardmäßige Therapieoption für Kinder mit ADHS zu erwägen. Konventionelle Behandler sollten gegebenenfalls mit homöopathisch geschulten Therapeuten zusammenarbeiten.

Natürliche Hilfe gegen innere Unruhe

Mit Nervoregin® H Tabletten von Pflüger steht ein homöopathisches Arzneimittel zur Verfügung, das zur Behandlung innerer Unruhe für Menschen ab dem ersten Lebenstag zugelassen ist.  

Die fünf bewährten Wirkstoffe stabilisieren und harmonisieren das kindliche Nervensystem und unterstützen die natürliche Entspannung ganz ohne Nebenwirkungen:

  • Die Scheinmyrte (Anamirta cocculus) wird in der Homöopathie traditionell eingesetzt, um nervöse Störungen zu bessern und das überreizte Nervensystem zu beruhigen.
  • Die homöopathisch aufbereitete Phosphorsäure (Acidum phosphoricum) findet Anwendung bei geistiger und körperlicher Erschöpfung. Hyperaktive Kinder leiden häufig an einer hintergründigen Müdigkeit, die in der Behandlung übersehen wird, weil sie scheinbar ständig zu viel Energie haben.
  • Passionsblume (Passiflora incarnata) ist in der Urtinktur enthalten. Für diese Heilpflanze wurden positive Effekte bei ADHS nachgewiesen.[13]
  • Ebenfalls wissenschaftlich belegt ist, dass Hafer (Avena sativa) die kognitiven Funktionen verbessern und körperlichen Stressreaktionen modulieren kann.[14]
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird seit Langem auf zuverlässiger Datengrundlage gegen Depressionen eingesetzt.[15] ADHS und Depressionen treten häufig gemeinsam auf oder folgen aufeinander.[16] [17] Neuere Untersuchungen deuten auf einen ursächlichen Zusammenhang der beiden Erkrankungen hin.[18]

Die fünf Wirkstoffe von Nervoregin® H Tabletten ergänzen und verstärken sich wechselseitig, um Unruhezustände sanft, gezielt und nachhaltig zu bessern. 

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Zusammenfassung

„Trotz mehr als 200 eingeschlossener Studien und 50 Jahren Forschung fehlen Daten für eine angemessene Nutzen-Schaden-Abwägung“ von Ritalin bei ADHS, so das Resümee der neusten Forschungsübersicht auf diesem Gebiet.[19] Minimale Positiveffekte in der Wahrnehmung von Betreuungspersonen sind möglich. Diesen stehen häufige und zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen gegenüber. Über Risiken der Langzeitanwendung von Methylphenidat ist so gut wie nichts bekannt.

Laut einer aktuellen Übersichtsarbeit ist Homöopathie bei ADHS sowohl einem Placebo als auch einer Standardtherapie deutlich überlegen. Nervoregin® H Tabletten von Pflüger kombinieren fünf homöopathische Wirkstoffe miteinander, die innere Unruhezustände auf verschiedenen Ebenen positiv beeinflussen.

Die Komposition des Mittels beruht auf über 70 Jahren Erfahrung. Teilweise ist der Nutzen der Einzelkomponenten mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen. Die Anwendung von Nervoregin® H Tabletten bei Kindern ist sicher und unbedenklich. Sie machen nicht abhängig und sind einfach zu dosieren und einzunehmen.

Quellen

[1]  Sayal K, Prasad V, Daley D, Ford T, Coghill D. ADHD in children and young people: prevalence, care pathways, and service provision. Lancet Psychiatry. 2018 Feb;5(2):175-186. doi: 10.1016/S2215-0366(17)30167-0. Epub 2017 Oct 9. PMID: 29033005.
[2] de.statista.com/statistik/daten/studie/375281/umfrage/adhs-anzahl-der-verordnungen-ausgewaehlter-psychostimulanzien/
[3] Storebø OJ, Storm MRO, Pereira Ribeiro J, Skoog M, Groth C, Callesen HE, Schaug JP, Darling Rasmussen P, Huus CL, Zwi M, Kirubakaran R, Simonsen E, Gluud C. Methylphenidate for children and adolescents with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD). Cochrane Database Syst Rev. 2023 Mar 27;3(3):CD009885. doi: 10.1002/14651858.CD009885.pub3. PMID: 36971690; PMCID: PMC10042435.
[4]  Jensen PS, Arnold LE, Swanson JM, Vitiello B, Abikoff HB, Greenhill LL, Hechtman L, Hinshaw SP, Pelham WE, Wells KC, Conners CK, Elliott GR, Epstein JN, Hoza B, March JS, Molina BSG, Newcorn JH, Severe JB, Wigal T, Gibbons RD, Hur K. 3-year follow-up of the NIMH MTA study. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. 2007 Aug;46(8):989-1002. doi: 10.1097/CHI.0b013e3180686d48. PMID: 17667478.
[5] compendium.ch/product/1128496-ritalin-la-kaps-10-mg/mpro
[6] compendium.ch/product/1128496-ritalin-la-kaps-10-mg/mpro
[7]  Efron D, Mulraney M, Sciberras E, Hiscock H, Hearps S, Coghill D. Patterns of longterm ADHD medication use in Australian children. Arch Dis Child. 2020 Jun;105(6):593-597. doi: 10.1136/archdischild-2019-317997. Epub 2020 Jan 14. PMID: 31937570.
[8]  Relton C, Cooper K, Viksveen P, Fibert P, Thomas K. Prevalence of homeopathy use by the general population worldwide: a systematic review. Homeopathy. 2017 May;106(2):69-78. doi: 10.1016/j.homp.2017.03.002. Epub 2017 Apr 7. PMID: 28552176.
[9] www.ifd-allensbach.de/fileadmin/IfD/sonstige_pdfs/2023_03_15_Pressemitteilung_Homoeopathie.pdf

[10]  Stamer, M., Müller, V.E., Berger, B., Schmacke, N. (2010): Perspektiven von Patientinnen und Patienten auf ihre Versorgung durch homöopathisch tätige Ärzte und Ärztinnen: Eine qualitative Studie, Abschlussbericht, Bremen. bit.ly/1WnerMi
[11]  Stub T, Kristoffersen AE, Overvåg G, Jong MC, Musial F, Liu J. Adverse effects in homeopathy. A systematic review and meta-analysis of observational studies. Explore (NY). 2022 Jan-Feb;18(1):114-128. doi: 10.1016/j.explore.2020.11.008. Epub 2020 Nov 28. PMID: 33303386.
[12]  Gaertner, K., Teut, M. & Walach, H. Is homeopathy effective for attention deficit and hyperactivity disorder? A meta-analysis. Pediatr Res (2022). doi.org/10.1038/s41390-022-02127-3
[13]  Ahn J, Ahn HS, Cheong JH, Dela Peña I. Natural Product-Derived Treatments for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder: Safety, Efficacy, and Therapeutic Potential of Combination Therapy. Neural Plast. 2016;2016:1320423. doi: 10.1155/2016/1320423. Epub 2016 Feb 4. PMID: 26966583; PMCID: PMC4757677.
[14]  Kennedy DO, Bonnländer B, Lang SC, Pischel I, Forster J, Khan J, Jackson PA, Wightman EL. Acute and Chronic Effects of Green Oat (Avena sativa) Extract on Cognitive Function and Mood during a Laboratory Stressor in Healthy Adults: A Randomised, Double-Blind, Placebo-Controlled Study in Healthy Humans. Nutrients. 2020 May 29;12(6):1598. doi: 10.3390/nu12061598. PMID: 32485993; PMCID: PMC7352613.
[15]  Linde K, Berner MM, Kriston L. St John's wort for major depression. Cochrane Database Syst Rev. 2008 Oct 8;2008(4):CD000448. doi: 10.1002/14651858.CD000448.pub3. PMID: 18843608; PMCID: PMC7032678.
[16]  Powell V, Riglin L, Hammerton G, Eyre O, Martin J, Anney R, Thapar A, Rice F. What explains the link between childhood ADHD and adolescent depression? Investigating the role of peer relationships and academic attainment. Eur Child Adolesc Psychiatry. 2020 Nov;29(11):1581-1591. doi: 10.1007/s00787-019-01463-w. Epub 2020 Jan 13. PMID: 31932968; PMCID: PMC7595988.
[17]  Blackman GL, Ostrander R, Herman KC. Children with ADHD and depression: a multisource, multimethod assess-ment of clinical, social, and academic functioning. J Atten Disord. 2005 May;8(4):195-207. doi: 10.1177/1087054705278777. PMID: 16110050.
[18]  Riglin L, Leppert B, Dardani C, Thapar AK, Rice F, O'Donovan MC, Davey Smith G, Stergiakouli E, Tilling K, Thapar A. ADHD and depression: investigating a causal explanation. Psychol Med. 2021 Aug;51(11):1890-1897. doi: 10.1017/S0033291720000665. Epub 2020 Apr 6. PMID: 32249726; PMCID: PMC8381237.
[19] www.cochrane.de/news/methylphenidat-bei-kindern-mit-adhs

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