Schüßler-Salze sind für viele Menschen eine bewährte Behandlungsmethode für verschiedene akute und chronische Erkrankungen. Wie genau sie wirken, ist aber bislang nicht vollständig geklärt. Eine wissenschaftliche Studie wirft nun neues Licht auf den Wirkmechanismus der Biochemie nach Dr. Schüßler[1].
Was wir bereits wissen
Mineralstoffe nehmen wir mit der Nahrung zu uns. Sie werden aber manchmal nur unzureichend von den Zellen verwertet. Dies kann auch dann der Fall sein, wenn wir sie in ausreichender Menge zu uns nehmen. Die Folge können Gesundheitsstörungen verschiedenster Art sein.
Schüßler-Salze sind biochemische Funktionsmittel, die homöopathisch aufbereitet wurden. Durch die feine Verteilung sind sie schnell im ganzen Körper verfügbar und gelangen ins Innere der Zelle.
Dort geben sie den Zellen den entscheidenden Impuls, die Mineralstoffe aus der Nahrung richtig aufzunehmen und zu verwerten. So kommen die Körperfunktionen wieder ins Gleichgewicht und der Organismus wird gestärkt.
Dieser Prozess ist eine wohlbegründete Theorie, um die Erfolge zu erklären, die Millionen Menschen auf der ganzen Welt immer wieder mit Schüßler-Salzen erzielen. Was genau aber im Körper vorgeht, harrt noch einer genaueren wissenschaftlichen Erklärung.
Von Eisen, Genen und Makrophagen
Ferrum phosphoricum D12, das Salz des Immunsystems, wird oft bei den ersten Anzeichen von Fieber und Entzündung empfohlen. Forscher der Universität Varna wollten nun herausfinden, wie genau es auf Makrophagen wirkt. Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem, indem sie dabei helfen, uns vor Krankheiten zu schützen und uns schnell zu erholen.
In der Studie untersuchten die Wissenschaftler verschiedene Zellfunktionen. Sie prüften einerseits, wie das Schüßler-Salz das Zellwachstum beeinflusst. Andererseits beobachteten sie, wie sich bestimmte Gene, die für Eisenstoffwechsel zuständig sind, verändern. Dieser spielt eine wichtige Rolle, damit der Körper mit oxidativem Stress umgehen und Entzündungen wirksam beseitigen kann.
Das kann das Schüßler-Salz
Die Ergebnisse der Studie sind faszinierend: Ferrum phosphoricum bewirkt eine erhebliche Steigerung des Makrophagenwachstums. Besonders interessant ist, dass die Behandlung im Vergleich zu Placebo die Aktivität von Genen deutlich erhöht, die in Verbindung mit Eisenstoffwechsel und Immunabwehr stehen.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis war, dass das Schüßler Salz Nr. 3 ein Enzym beeinflusst, das unseren Körper dabei unterstützt, gesund zu bleiben, indem es Zellschädigungen verhindert. Je nach Konzentration von Ferrum phosphoricum D12 reagierte dieses Enzym unterschiedlich stark.
Zusammenfassung
Insgesamt deutet die Arbeit darauf hin, dass das Salz des Immunsystems eine Reihe positiver Prozesse im Körper auslöst:
- Es reguliert den Eisenhaushalt,
- stärkt die antioxidativen Abwehrkräfte und
- unterstützt das Immunsystem, indem es die Aktivität bestimmter Gene verändert.
Dieses moderne Laborexperiment wirft neues Licht auf die Erkenntnisse von Dr. Schüßler und seinen Nachfolgern. Es liefert auch wichtige Erkenntnisse über den Wirkmechanismus der Homöopathie insgesamt.
Durch solche Untersuchungen verstehen wir immer besser, wie bewährte alternative Heilmethoden funktionieren und welche genauen Auswirkungen sie im Körper haben. Wissenschaftler, die auf diesem Gebiet forschen, ebnen den Weg zu einer Integrativen Medizin, die Naturheilkunde und Schulmedizin miteinander verbindet.
Quelle
[1] Tasinov O, Kiselova-Kaneva Y, Ivanova D, Pasheva M, Vankova D, Ivanova D. Ferrum phosphoricum D12 Treatment Affects J774A.1 Cell Proliferation, Transcription Levels of Iron Metabolism, Antioxidant Defense, and Inflammation-related Genes. Homeopathy. 2022 May;111(2):113-120. doi: 10.1055/s-0041-1731312. Epub 2021 Oct 11. PMID: 34634834.