Homöopathie-Workshop an der Uni Marburg findet großes Interesse

Am 02.12.23 fand auf Einladung der Philipps-Universität Marburg und des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) der Hochschul-Workshop "Homöopathische Arzneimittel" mit großem Erfolg statt. Pharmaziestudenten und Apotheker informierten sich im Hörsaal des Pharmazeutischen Instituts über Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel.

Vielfältiges Programm

  • Dr. Nico Symma verdeutlichte anhand einer Studie, wie wichtig die Beratung zu homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln in der öffentlichen Apotheke ist.
  • Prof. Stephan Baumgartner erläuterte den aktuellen Stand der präklinischen und klinischen Forschung auf dem Gebiet der Homöopathie.
  • Auf die umfangreichen Anforderungen an die Qualität homöopathischer Arzneimittel nach den Vorgaben des Arzneibuchs ging Prof. Michael Keusgen in seinem Vortrag ein.
  • Prof. Peter Gündling gab den Studenten einen Einblick in die Grundlagen der homöopathischen Therapie und zeigte beliebte Anwendungsgebiete auf.
  • Dr. Anna Gerstenhöfer erläuterte anhand von Fallbeispielen aus ihrer ärztlichen Praxis die Erfolge, die durch den Einsatz homöopathischer Arzneimittel erzielt werden können.

Mehrheit für Homöopathie an der Universität

Die deutsche Bevölkerung spricht sich mehrheitlich dafür aus, dass die Homöopathie eine größere Rolle in Forschung und Lehre der Universitäten spielen soll. Dies belegt eine repräsentative Forsa-Umfrage:

Der Aussage "Die Universitäten sollten auch im Bereich der Homöopathie forschen." stimmten 85% der Befragten zu. Für eine Aufnahme in das Curriculum des Medizinstudiums sprachen sich 78% aus. Hierfür sollten nach mehrheitlicher Meinung Lehrstühle, die dezidiert der Homöopathie gewidmet sind, geschaffen werden[1].

Und die gesundheitspolitische Realität?

Von den über 4.000 Professuren auf den Gebieten Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften in Deutschland ist keine der Homöopathie gewidmet[2].Wissenschaftliche Studien in diesem Bereich werden von der öffentlichen Hand in der Regel nicht gefördert.

Eine Finanzierung durch die zumeist mittelständischen Homöopathiehersteller findet ebenfalls kaum statt, da diese über deutlich weniger Geld verfügen als konventionelle Pharmakonzerne. Mediziner und Pharmazeuten, die dem Forschungsauftrag der Bevölkerung entsprechend tätig werden wollen, sind somit häufig auf private Drittmittelgeber angewiesen.

Eine öffentliche Finanzierung von Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Homöopathie und eine vollwertige Integration in das deutsche Gesundheitssystem sind seit Langem überfällig. Der Workshop an der Universität Marburg bot somit eine wertvolle Ergänzung des Pharmaziestudiums. Wegen des großen Anklangs wird er in 2024 wieder angeboten.

Quellen

[1] BPI, 09.06.2017: Patienten vertrauen homöopathischen Arzneimitteln.
www.carstens-stiftung.de/artikel/bevoelkerung-fordert-festen-platz-fuer-homoeopathie-in-forschung-und-lehre-der-universitaeten.html

[2] Statista: Anzahl der hauptberuflichen Professoren und Professorinnen an deutschen Hochschulen im Jahr 2016 nach Fächergruppen.
de.statista.com/statistik/daten/studie/247329/umfrage/professoren-an-deutschen-hochschulen-nach-faechergruppen/

Lupe mit Tablettenbehälter
Produktsuche
Warenkorb