Pressefoto Pflüger

Bislang umfassendste Analyse von Übersichtsarbeiten klinischer Studien zur Homöopathie dokumentiert Effekte über Placebo

Seit 1997 wurden mehrere Übersichtsarbeiten randomisierter, placebokontrollierter Studien zur Homöopathie veröffentlicht. Diese sogenannten Meta-Analysenerlauben in der evidenzbasierten Medizin die zuverlässigsten Aussagen über die Wirksamkeit eines Therapieverfahrens. Bislang wurden diese Arbeiten zur Homöopathie noch keiner zusammenfassenden Bewertung unterzogen.

Diese Lücke füllt jetzt eine im Oktober 2023 erschienene Gesamtauswertungaller Meta-Analysen zur Homöopathie[1]. Sie analysiert die verfügbaren Übersichtsarbeiten, welche ihrerseits jeweils viele Einzelstudien zur Homöopathie bewertet haben. Ihr Hauptziel ist es, die Wirksamkeit der homöopathischen Behandlung möglichst umfassend zu beurteilen.

Vorgehensweise

Die Autoren werteten alle Meta-Analysen aus, die folgende Kriterien erfüllten:

  • Ausschließlich randomisierte, placebokontrollierte Homöopathiestudien am Menschen.  
  • Keine Einschränkung bei den untersuchten Erkrankungen.
  • Keine Einschränkung bei den Homöopathiemodalitäten (Einzelmittel/Komplexmittel)
  • Erscheinungsdatum zwischen dem 01.01.1990 und dem 30.4.2023.

Die Hauptfrage der Untersuchung war, inwieweit sich der Effekt der Homöopathie in allen eingeschlossenen Studien von Placebo unterscheidet. Im zweiten Schritt wurden nur noch die Studien von hoher methodischer Qualität analysiert. Alle Auswertungen wurden anhand allgemein verbindlicher Standards der medizinischen Forschung vorgenommen.

Ergebnisse

Es wurden sechs Meta-Analysen in die Auswertung eingeschlossen. Sie umfassten zwischen 16 und 110 Studien, die zwischen 1943 und 2014 veröffentlicht wurden. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl der Studien lag zwischen 45 und 97 Patienten. Die methodische Qualität (Verzerrungsrisiko) der untersuchten Übersichtsarbeiten wurde in drei Fällen hoch und in den anderen drei niedrig eingestuft.

In fünf Meta-Analysen zeigte sich über alle Studien hinweg ein Effekt der Homöopathie über Placebo, eine enthielt hierzu keine Daten. Diese signifikant positive Wirkung fand sich auch in drei der vier Arbeiten, die eine separate Auswertung der qualitativ hochwertigen Studien boten.

Im Endergebnis stuften die Autoren die Belege für die Wirksamkeit der klassischen Homöopathie insgesamt als hochwertig ein. Den Daten zu Komplexmitteln bescheinigten sie eine mittlere Qualität. Dies entspricht vier beziehungsweise drei von vier Punkten auf einer vorher festgelegten Skala.

Potenzierung Homöopathie Pflüger

Was bedeutet das?

Die vorliegende Arbeit dokumentiert erstmalig: Die Daten aus 70 Jahren klinischer Forschung zur Homöopathie sprechen auf der höchsten Qualitätsstufe der evidenzbasierten Medizin deutlich dafür, dass Homöopathie über den Placeboeffekt hinaus wirkt. Für die gegenteiligen Annahme gibt es keine Anhaltspunkte in den Meta-Analysen, welche die neue Übersichtsarbeit ausgewertet hat.

Dieser Befund steht im Einklang mit den Ergebnissen von weit über 1.000 Laborexperimenten: Diese zeigen teilweise reproduzierbare Wirkungen von homöopathisch potenzierten Präparaten in physikalisch-chemischen Testsystemen sowie Pflanzen- und Tierversuchen.

Die gesamte Datenlage spricht dafür, die Homöopathie flächendeckend ins Gesundheitssystem zu integrieren. Sie sollte regelmäßig von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Für ihre weitere Erforschung müssen im Zuge der Gleichbehandlung ebenso öffentliche Gelder bereitgestellt werden wie für andere Therapiemethoden.

Quellen

[1] Hamre, H.J., Glockmann, A., von Ammon, K. et al. Efficacy of homoeopathic treatment: Systematic review of meta-analyses of randomised placebo-controlled homoeopathy trials for any indication. Syst Rev 12, 191 (2023). doi.org/10.1186/s13643-023-02313-2

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