Netzwerk Pro Homöopathie appelliert an Bundesregierung

Das Netzwerk Pro Homöopathie hat im Februar 2024 ein Positionspapier veröffentlicht.[1] Therapeuten und Wissenschaftler stellen darin die Bedeutung der Homöopathie für die Gesundheitsversorgung dar und richten sich gegen unsachliche Kritik an der bewährten Heilmethode. Das Aktionsbündnis ruft die Bundesregierung auf, die positive Studienlage zur Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel unvoreingenommen zur Kenntnis zu nehmen und entsprechende praktische Schlussfolgerungen zu ziehen.

Viel Feind’, viel Ehr’!

Es gibt viele gute Gründe, sich für die Homöopathie zu engagieren: Ihre sanfte Wirksamkeit, ihr patientenzentriertes Therapiekonzept und die guten Erfahrungen, die Millionen Patienten weltweit tagtäglich mit ihr machen. Zudem hat die Homöopathie großes Potential zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen und zur Kostensenkung im Gesundheitswesen.

Dennoch weht der beliebten Therapieform, von Lobbyisten getriggert, scharfer Gegenwind aus Politik und Medien entgegen. Das Netzwerk Pro Homöopathie ruft dazu auf, dagegenzuhalten und für Pluralität und Methodenvielfalt im Gesundheitswesen einzutreten: Gegen die Diskriminierung der Homöopathie in der gesetzlichen Krankenversicherung und gegen die Missachtung ihrer in hochwertigen Studien belegten Wirksamkeit.

Bildquelle: https://homimed.de/netzwerk-pro-homoeopathie/

 

Fake News à la Lauterbach

„Die öffentliche Debatte um die Homöopathie ist in weiten Teilen von Unwissenheit und Unwissenschaftlichkeit geprägt.“, stellt das Positionspapier gleich zu Beginn klar. Hieran ist nicht zuletzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schuld. Denn er wird nicht müde, öffentlich zu behaupten, „die Wissenschaft“ sei sich einig, dass Homöopathie allein auf Placeboeffekten beruhe. Seine Meinung steht jedoch den Ergebnissen zahlreicher klinischer Studien diametral entgegen.[2]

Als kontrafaktisch erweist sich auch die Behauptung des Ministers, die Homöopathie belaste die Gesetzlichen Krankenversicherungen. Im Gegenteil: Sie hat erhebliches Potenzial, die Kosten im Gesundheitswesen zu reduzieren. Diese Darstellung des Netzwerks Pro Homöopathie wird durch mehrere gesundheitsökonomische Untersuchungen gestützt.[3]

Lobbyismus im Bundestag

Die ablehnende Haltung vieler Politiker gegenüber der Homöopathie rührt dem Aktionsbündnis zufolge daher, dass sie sich von Lobbyisten beeinflussen lassen. Die behauptete Unwissenschaftlichkeit sei nur ein vorgeschobenes Argument. Teilweise steht nämlich auch der Einsatz synthetischer Arzneimittel wissenschaftlich auf wackeligen Beinen. Viele Chemotherapien etwa sind von zweifelhafter Wirksamkeit, kosten dafür aber umso mehr Geld.[4 5 6]

Der Einsatz von Lobbyisten gegen die Homöopathie hat Tradition: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lehrten 15% aller medizinischen Fakultäten der USA Homöopathie. Es existierten 140 homöopathische Krankenhäuser, 127 Laien- und Ärztevereine und es erschienen 31 verschiedene Fachzeitschriften. Dieser Blüte der sanften Therapie setzten politische Bestrebungen, die von der chemischen Pharmaindustrie finanziert wurden, ein jähes Ende.[7]

Therapiefreiheit und Methodenpluralismus

Der Staat darf kein bestimmtes medizinisches System bevorzugen. Er muss sich neutral verhalten und verschiedene Methoden zulassen. Denn in einer Demokratie hat die Regierung die Entscheidungsfreiheit der Bürger zu respektieren und tolerant gegenüber anderen medizinischen Ansätzen zu sein. Die staatliche Privilegierung einer dogmatischen Schulmedizin verstößt somit gegen Grundrechte, die durch unsere Verfassung verbrieft sind.

Ein wichtiger Begriff in diesem Kontext ist die Therapiefreiheit: Therapeuten können, basierend auf ihrem Fachwissen, frei wählen, wie sie ihre Patienten behandeln. Es muss dabei lediglich gewährleistet sein, dass sie sich an wissenschaftliche Erkenntnisse halten und verantwortungsbewusst handeln. Diese Freiheit sollte nicht vom Staat eingeschränkt werden. Das Netzwerk Pro Homöopathie ruft die Regierung auf, zu demokratischen Grundsätzen zurückzukehren und freiheitliche Gesundheitspolitik im Sinne der Bürger zu machen.

Homöopathie in der gesetzlichen Krankenversicherung

Durch spezielle Verträge für homöopathische Behandlungen ermöglichen Krankenkassen ihren Versicherten die Freiheit, die von ihnen gewünschten Therapien zu nutzen. In diesem Sinne ist die Kostenerstattung für Homöopathie ein Instrument im Konkurrenzkampf der Kassen untereinander. Darüber hinaus sorgt sie für soziale Gerechtigkeit. Denn Familien mit geringem Einkommen könnten homöopathische Arzneimittel für ihre Kinder häufig nicht aus eigener Tasche zahlen.

Hinzu kommen die guten Noten, die Patienten der Homöopathie in der Versorgungsforschung geben: Danach erfahren sie eine klinisch relevante Verbesserung ihrer Symptome und einen Zugewinn an Lebensqualität. Vor allem chronisch Kranke profitieren von einer homöopathischen Behandlung.[8] Dabei verordnen Ärzte mit homöopathischer Zusatzausbildung nur halb so viele Antibiotika, Antirheumatika und Psychopharmaka. Es ist also wichtig, dass Krankenkassen auch in Zukunft die Kosten für Homöopathie übernehmen.

Fazit

Das Positionspapier des Netzwerks Pro Homöopathie ist eine aktuelle und gut recherchierte Sammlung der wichtigsten Fakten zur Homöopathie. Sämtliche Thesen sind mit wissenschaftlichen Quellen belegt. Darüber hinaus nennt das Bündnis Ross und Reiter, wo es um die Anti-Homöopathie-Lobby geht. Hoffentlich nehmen viele Politiker endlich die Fakten zur Kenntnis. Schicken Sie Ihrem Bundestagsabgeordneten das Positionspapier zu und teilen Sie ihm Ihre Meinung mit! Die Mailadresse finden Sie hier.

Quellen

[1] www.homimed.de/wp-content/uploads/2024/03/2024.03.04_Positionspapier_Netzwerk-Pro_Homoeopathie-1.pdf
[2] www.pflueger.de/magazin/analyse-von-uebersichtsarbeiten/
[3] ww.pflueger.de/magazin/faktencheck-krankenkassen-sollen-bei-homoeopathie-sparen/
[4] Wise PH: Cancer drugs, survival, and ethics. BMJ 2016;355:i5792
[5] Morgan G, Ward R, Barton M. The contribution of cytotoxic chemotherapy to 5-year survival in adult malignancies. Clin Oncol (R Coll Radiol). 2004 Dec;16(8):549-60. doi: 10.1016/j.clon.2004.06.007. PMID: 15630849.
[6] Davis C: Availability of evidence of benefits on overall survival and quality of life of cancer drugs approved by European Medicines Agency: retrospective cohort study of drug approvals 2009-13. BMJ 2017;359:j4530
[7] Behnke J: Homöopathiekritik zwischen Wissenschafts-Dogmatismus und politischem Agendasetting. ZKH 2017; 61(03): 124-128. www.carstens-stiftung.de/artikel/homoeopathiekritik-zwischen-wissenschafts-dogmatismus-und-politischem-agendasetting.html
[8] Witt CM, Lüdtke R, Baur R, Willich SN. Homeopathic medical practice: long-term results of a cohort study with 3981 patients. BMC Public Health. 2005 Nov 3;5:115. doi: 10.1186/1471-2458-5-115. PMID: 16266440; PMCID: PMC1298309.

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