Das Kraut wurde von nordamerikanischen Indianern geraucht und trägt daher auch den Namen Indianertabak. Das Inhalieren soll zu einem Gefühl geistiger Ruhe und Klarheit bei gleichzeitiger Stimulation führen. Die Dosierung ist allerdings enorm wichtig, da eine zu starke Dosis Übelkeit und Erbrechen hervorrufen kann. Da das enthaltene Lobelin hinsichtlich der Wirkung Nikotin ähnelt, wird es auch in Rauchentwöhnungspräparaten eingesetzt. Die Wurzel wurde von der indigenen Bevölkerung äußerlich zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten und Geschwüren eingesetzt, während die zerkleinerten Blätter gegen verschiedene Hauterkrankungen und als Gegenmittel gegen vermutete Hexerei verwendet wurden. Obwohl die Pflanze den deutschen Namen Indianertabak trägt, hat diese Pflanzenart botanisch gesehen nichts mit der Gattung Tabak aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) zu tun.
Steckbrief
Name:
Lobelia inflata
Deutscher Name:
aufgeblasene Lobelie, Indianertabak, Asthmakraut
Vorkommen:
Indianertabak ist in offenen Wäldern über die Ostküste Nordamerikas und um das Gebiet der großen Seen verbreitet.
Beschreibung:
Die aufgeblasene Lobelie ist eine einjährige Pflanze. Sie gehört zu den Glockenblumengewächsen, wird aber im Gegensatz zu den meisten ihrer niedrig wachsenden Verwandten bis zu einem Meter hoch. Ihr Stängel ist verzweigt und oft leicht behaart. Die Blätter sind einfach und wechselständig am Stängel angeordnet, sitzend oder kurz gestielt. Sie trägt weißlich violette Blüten, aus denen sich die namensgebenden aufgeblasenen Früchte entwickeln.
Homöopathische Verwendung:
Verwendet werden die frischen ganzen Pflanzen zur Blütezeit.
Anwendung aus der Erfahrungsmedizin
- Störungen des vegetativen Nervensystems und des Atemzentrums mit Blutdruckabfall.
- Verlangsamte Herztätigkeit
- schwacher Puls
- plötzliches Ohnmachtsgefühl
- Heuschnupfen
- Asthma
- spastischer Husten
- Kurzatmigkeit
- Atemnot durch Einschnürung der Brust
