Fastenkuren und Heilfasten

Fasten beschreibt den freiwilligen Verzicht auf Nahrungs- und Genussmittel für einen begrenzten Zeitraum. Das klingt erst einmal nach einer beliebigen Diät oder Modeerscheinung, aber es steckt sehr viel mehr dahinter.



Fasten ist gesund und tut uns gut

Unser Organismus kennt Phasen ohne Nahrungsaufnahme seit Urzeiten und kann sich perfekt darauf einstellen. In vielen Religionen auf der Welt ist das Fasten fest verankert (z. B. Fastenzeit vor Ostern, Ramadan) und auch den Begriff des Heilfastens gibt es seit Jahrtausenden. Zurückgeführt wird das Heilfasten auf den griechischen Mediziner Hippokrates (ca. 460–370 v. Chr.), der Folgendes gesagt haben soll: „Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“

Fasten stellt für unseren Organismus eine echte Herausforderung dar, denn unser Körper reagiert auf den Verzicht von Nahrungsmitteln mit verschiedenen biochemischen Prozessen, die uns guttun. Durch die fehlende Energiezufuhr in Form von Nahrung wird die sogenannte Autophagie aktiviert, die dafür sorgt, dass sich unsere Körperzellen reinigen und kranke Zellen abgebaut werden. Weiterhin können Fastenkuren dazu beitragen, den Blutdruck zu senken, Entzündungen zu hemmen und Entgiftungsmechanismen im Körper auszulösen. Nach einer Fastenkur fühlen wir uns meist deutlich ausgeglichener und voller Energie.

Welche Fastenkuren gibt es?

Fastenkuren haben unterschiedliche Ziele, daher gibt es ganz individuelle Gründe für die Auswahl der „richtigen“ Methode. Grundsätzlich geht es immer darum, dem Körper etwas Gutes zu tun.

Beliebte Methoden sind z. B. das Heilfasten nach Buchinger, das Intervallfasten, das Saftfasten, die Mayr-Kur oder das Früchtefasten. Mit einigen dieser Fastenkuren haben wir uns in diesem Beitrag intensiver auseinandergesetzt.

Wichtiger Hinweis: Falls eine Fastenkur spürbar nicht guttut oder der Körper zu stark darauf reagiert, sollte sie abgebrochen werden – egal welche Fastenmethode gewählt wurde.

Heilfasten nach Buchinger

Das klassische Buchinger-Fasten findet stationär über zwei bis vier Wochen in einer Klinik statt. Es gibt aber ein eigenverantwortliches 7-Tage-Programm, das auch zuhause durchgeführt werden kann. Beim Fasten nach Buchinger wird komplett auf feste Kost verzichtet. Ziel dieser Methode ist es, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei werden lediglich Flüssigkeiten wie Wasser, Tee, Säfte oder Gemüsebrühe zu sich genommen. Das Heilfasten nach Buchinger beginnt mit dem sogenannten Entlastungstag, an dem nur leichte Kost zu sich genommen und eine Darmreinigung durchgeführt wird. Darauf folgen mindestens fünf Fastentage, an denen nur die oben genannten Flüssigkeiten konsumiert werden. Auch ein Bewegungs- und Entspannungsprogramm ist Teil der Fastenzeit. Nach den Fastentagen folgen dann die Aufbautage, an denen nach und nach langsam wieder feste Nahrung zu sich genommen wird. Da beim Buchinger-Fasten kaum Kalorien zugeführt werden, nimmt man bei dieser Methode auch recht schnell ab. Vorsicht ist geboten, da man durch die erlaubten Getränke kaum Eiweiß aufnimmt und der Körper daher neben den Fettdepots auch das Muskeleiweiß angreift. Das ist einer der Hauptgründe, warum das Heilfasten nach Buchinger entweder nur kurz (5–7 Tage) oder verbunden mit einem Klinikaufenthalt durchgeführt werden sollte.

Intervallfasten

Wie anfangs erwähnt, beschreibt Fasten den freiwilligen Verzicht auf Nahrungs- und Genussmittel für einen begrenzten Zeitraum. Beim Intervallfasten geht es dabei vor allem um den Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Man unterscheidet hier zwischen drei unterschiedlichen Herangehensweisen:

16:8

Bei der 16:8-Methode wird 16 Stunden lang nichts gegessen. Die verbleibenden 8 Stunden des Tages achtet man bestenfalls auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Beim Timing ist es egal, ob man in der 16-stündigen Fastenzeit das Frühstück oder das Abendessen ausfallen lässt.

5:2

Bei der 5:2-Methode fährt man an zwei Tagen pro Woche die Kalorienzufuhr auf ein Minimum herunter. Maximal 500 kcal bei Frauen oder 600 kcal bei Männern sind erlaubt. Die Fastentage können Woche für Woche frei gewählt werden und müssen nicht aufeinanderfolgen.

Alternierendes Fasten

Beim Alternate-Day-Fasting wird jeden zweiten Tag gefastet und entsprechend die Kalorienzufuhr stark eingeschränkt. Auch hier gilt: Erlaubt sind 500 kcal bei Frauen oder 600 kcal bei Männern.

Egal, für welche der drei Methoden des Intervallfastens man sich entscheidet, auch an Nichtfastentagen sollte auf eine ausgewogene, gesunde und maßvolle Ernährung geachtet werden. Fett, Zucker, stark salzhaltige Lebensmittel usw. sind deswegen zu meiden. An Fastentagen achtet man darauf, möglichst keine Stoffe zu sich zu nehmen, die eine Stoffwechselantwort auslösen (z. B. Milch, Süßstoff). Erlaubt sind immer kalorienarme Getränke wie ungesüßter Tee oder bestenfalls Wasser.

Saftfasten

Das Saftfasten ist schnell erklärt: Man verzichtet, wie bei den meisten Fastenkuren, auf feste und ungesunde Nahrungsmittel und ersetzt diese durch gesunde Obst- und Gemüsesäfte. Auch warme Gemüsebrühe und Tees sind völlig in Ordnung und gehören zur Kur dazu. Die Methode eignet sich sehr gut für Einsteiger. Durch die gesunden, bestenfalls frisch zubereiteten Säfte nehmen wir stets genügend Vitamine und Mineralstoffe zu uns. Tipps zum erfolgreichen Saftfasten:

  • Mehr Gemüse als Obst: Gemüse enthält weniger Fruchtzucker als Früchte, daher sollte der Anteil höher sein als der von Obst.
  • Die Verdauung beginnt schon im Mund: Als Faustregel gilt, dass man die gleiche Zeit für das Trinken der Säfte aufwenden sollte wie für festes Essen. Die Verdauung beginnt mit dem Speichel im Mund, daher ist es hilfreich, langsam zu trinken.
  • Achten Sie stets auf Ihren Körper: Wenn Sie spüren, dass Ihnen die Kur nicht guttut, brechen Sie sie ab.  

Mayr-Kur

Bei der Mayr-Kur dreht sich alles um den Darm. Er gilt als Dreh- und Angelpunkt für unsere Gesundheit. Ziel ist eine Schonung und Säuberung des Verdauungssystems und eine Schulung des Ess- und Kauverhaltens. Eine Darmsanierung ist zentrales Element dieser Fastenkur. Sie beginnt mit einer Darmreinigung und dem sogenannten Teefasten. Nach drei oder vier Tagen wird durch eine Diät aus alten Semmeln und der Zugabe von etwas Milch der Magen-Darm-Trakt entlastet und er kann sich somit regenerieren. Um Mangelerscheinungen durch diese sehr einseitige Kur vorzubeugen, werden zusätzliche Mineralien, Vitamine und Spurenelemente als Nahrungsergänzung empfohlen.

Früchtefasten

Auch das Früchtefasten ist für Einsteiger sehr empfehlenswert. Es eignet sich hervorragend zur Entgiftung, man nimmt viele Vitamine und Mineralstoffe zu sich und erhält durch den Fruchtzucker viel Energie. Der größte Vorteil gegenüber den anderen Kuren ist, dass nicht auf feste Nahrung verzichtet werden muss. Pro Tag werden drei bis fünf Portionen Obst, Gemüse und Nüsse gegessen, dazu gibt es leckere Säfte, Tee oder Wasser. Das Fasten mit Früchten wirkt sich zusätzlich sehr positiv auf den Säure-Basen-Haushalt aus, regt den Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem.

Die innere Reinigung unterstützen

Fastenkuren unterstützen uns bei der Entgiftung und inneren Reinigung. Sie versorgen uns mit frischer Energie und tun uns nachhaltig gut. Um unseren Organismus in Balance zu halten, ist ein ausgeglichener Nährstoffhaushalt mit ausreichend Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen wichtig.

Schüßler-Salze unterstützen die Zellen bei der Aufnahme und Verwertung von Mineralstoffen und können so auch bei einer Fastenkur ein hervorragender Begleiter sein. Zur Unterstützung bei Fastenkuren ist beispielsweise diese Kombi geeignet. Sie besteht aus folgenden Schüßler-Salzen:

Zusätzlich eignet sich eine „Heiße 7“ als Ritual zur Entspannung oder gegen den Heißhunger.

Schüßler-Salze von Pflüger

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