Quecksilber, auf Latein auch Mercurius, ist ein giftiges Schwermetall und chemisches Element. Unter Normalbedingungen ist es flüssig und wird deshalb oft als „flüssiges Silber“ bezeichnet. Obwohl metallisches Quecksilber relativ ungefährlich ist, sind sowohl eingeatmete Dämpfe als auch organische Quecksilberverbindungen äußerst toxisch. Diese können leicht über die Haut aufgenommen werden und sich im Fettgewebe anreichern.
Seit der Antike wurde Quecksilber in der Medizin eingesetzt, besonders im Mittelalter zur Behandlung von Krankheiten wie Syphilis. Damals sagte man: „Eine Nacht mit Venus – ein Leben mit Merkur.“
Mercurius war Bestandteil zahlreicher Behandlungsmethoden wie Salben, Bäder oder Vaginalzäpfchen zur EmpfängnisverhütungLeider waren die toxischen Wirkungen oft lebensgefährlich, und viele Patienten starben an den Kuren.
Bis heute wird Amalgam als Zahnfüllung verwendet und ist der einzige Füllstoff, bei dem aktuell keine Zuzahlung für Patienten fällig wird. Allerdings sind seit 2025 Amalgam-Füllungen in der EU verboten.
Quecksilber gelangt durch industrielle und natürliche Quellen in die Umwelt, besonders in Meere. Mikroorganismen wandeln es in organische Formen um, die sich in der Nahrungskette anreichern. Fische nehmen Quecksilber aus ihrer Umgebung auf und können dadurch belastet sein.
Mercurius wird trotz seiner Toxizität in der Homöopathie verwendet wird. Dies mag zunächst paradox erscheinen, aber die Homöopathie nutzt Giftstoffe in stark verdünnter Form, um den Körper zu stimulieren und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, nach dem Prinzip: „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“.
Quecksilber (Mercurius) hat also eine lange und komplexe Geschichte in Medizin, Zahnheilkunde und Homöopathie.
