Medizinische Beratung durch KI wird skeptisch gesehen

Digitale Angebote für unsere Gesundheit nehmen rasant zu. “Kann Technik wirklich verstehen, wie wir uns fühlen?”, ist eine Frage, die bisher unbeantwortet im Raum bleibt. Mit der wachsenden Zahl an digitalen Gesundheitslösungen stehen immer mehr Menschen vor der Möglichkeit, medizinische Ratschläge durch Chatbots zu erhalten. Doch trotz der beeindruckenden Fortschritte in der Technologie gibt es Situationen, in denen unsere Menschlichkeit nach wie vor unverzichtbar bleibt.

Studie belegt den Wunsch nach ärztlicher Beratung

In einer aktuellen Studie[1] aus Würzburg wurde untersucht, wie die Nutzer den Outputvon KI-generierten medizinischen Ratschlägenwahrnehmen. In der Durchführung wurden über 2.000 Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt und mit identischen medizinischen Ratschlägen konfrontiert. Die erste Gruppe erhielt die Empfehlungen durch einen Arzt, die zweite basierend auf einem Chatbot und die die dritte Gruppe glaubte, ihre KI-generierten Empfehlungen seien von einem Arzt überprüft worden. Das Ergebnis war deutlich: Sobald die Teilnehmer vermuteten, dass ein Chatbot beteiligt war, bewerteten sie die Ratschläge als weniger empathisch und verlässlich. Diese Wahrnehmung war sogar dann ausgeprägt, wenn der KI-Ratschlag von einem Arzt geprüft wurde.

Warum Empathie so wichtig ist

Gerade in der Medizin, einem Bereich, in dem es häufig um schwierige und emotionale Themen geht, ist Empathie eine entscheidende Eigenschaft. Patienten erwarten, dass ihre Sorgen und Ängste ernst genommen werden. Die Würzburger Studie konnte zeigen, dass Empathie von den meisten als eine menschliche Eigenschaft angesehen wird, die Maschinen nicht besitzen können. Das führt dazu, dass Patienten weniger Vertrauen in die medizinische Beratung einer Künstlichen Intelligenz haben.

KI als Ergänzung zur ärztlichen Therapie

Obwohl KI in der medizinischen Praxis durchaus ihre Berechtigung hat, zeigt die Studie, dass sie heute noch nicht in der Lage ist, den persönlichen Kontakt zu ersetzen. Sinnvoll angewandt und kritisch geprüft, kann KI in der Medizin als unterstützendes Tool fungieren. Sie ist in der Lage, Orientierung zu schaffen und allgemeine gesundheitliche Ratschläge zu geben, die auf großen Datenmengen basieren. Doch der menschliche Aspekt bleibt ein zentrales Element in der medizinischen Betreuung der Patienten.

Besonders bei sensiblen Themen wie chronischen Erkrankungen, psychischen Belastungen oder schwerwiegenden Diagnosen ist eine Beratung von Angesicht zu Angesicht unerlässlich. Hier spielt nicht nur das Fachwissen eine Rolle, sondern auch die Art und Weise, wie mit den Sorgen der Patienten umgegangen wird.

Medizinische Fachberatung

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