Kaffee, Antibiotika & unser Mikrobiom

Für viele von uns beginnt der Tag mit einer heißen Tasse Kaffee. Er weckt unsere Sinne und gehört am Morgen einfach dazu. Nur die wenigsten wissen, dass das beliebte Heißgetränk mehr bewirkt, als uns nur wach zu machen.

Wenn Koffein auf Antibiotika trifft

Neue Forschungen[1] der Universitäten Tübingen und Würzburg fanden heraus, dass Koffein die Wirkung von Antibiotika abschwächen kann. Sie untersuchten, wie 94 verschiedene Substanzen die Genregulation und Aktivität von sogenannten Transportproteinen in Bakterien beeinträchtigen. Diese Transportproteine funktionieren wie Pforten, die entscheiden, welche Substanzen in die Zelle gelangen und welche diese wieder verlassen.

Die Ergebnisse zeigen, dass koffeinhaltige Getränke und weitere Inhaltsstoffe, die Aktivität subtil aber entscheidend beeinflussen, indem sie diese aktivieren oder hemmen. Wird der natürliche Mechanismus dadurch gestört, kann das die Effektivität von Antibiotika deutlich abschwächen. Folglich verlangsamt sich der Heilungsverlauf einer Erkrankung oder gerät sogar ins Stocken.

Antibiotika sind wertvoll – aber nicht immer nötig

Antibiotika gehören zu einer der größten medizinischen Errungenschaften. In lebensbedrohlichen Situationen können sie unverzichtbar sein, weshalb sie aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken sind. Doch wie so oft gilt: weniger ist mehr.

Gerade weil sie so wirksam sind, verdienen Antibiotika einen achtsamen Umgang. Besonders bei unkomplizierten Infekten wie einer Bronchitis, Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) oder Otitis Media (Mittelohrentzündung) werden Antibiotika häufig vorschnell verschrieben. Dabei ist der Körper in vielen Fällen durchaus in der Lage, sich selbst zu heilen und ein Antibiotikum würde mehr Schaden anrichten als zu helfen. Ein übermäßiger Gebrauch von Antibiotika führt nicht nur zu Resistenzen, sondern bringt auch das Mikrobiom, d. h. die natürliche Bakterienvielfalt unseres Darms, aus dem Gleichgewicht. Das kann sich langfristig negativ auf unsere Gesundheit auswirken.

Antibiotika & unser Mikrobiom

Die Mehrheit unserer Körperzellen entstammt mikrobieller Herkunft.[2] Vor allem im Darm leben Billionen von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die das sogenannte Mikrobiom bilden. Es entwickelt sich schätzungsweise in den ersten zwei bis vier Lebensjahren und ist so einzigartig wie unser Fingerabdruck.

Das komplexe und fein abgestimmte Ökosystem beeinflusst neben unserer Verdauung und unserem Immunsystem auch unsere Stimmung. Das Mikrobiom funktioniert durch ein optimales Zusammenspiel von verschiedenen Organismen und reagiert empfindlich auf Medikamente.[2]

Jedes Mal, wenn wir ein Antibiotikum zu uns nehmen, wird das Gleichgewicht im Darm gestört.[3] Die Vielfalt der Mikroorganismen nimmt ab. Die Folge ist eine Dysbiose, d. h. ein Ungleichgewicht der Darmflora, das bis zu mehreren Jahren anhalten kann.

Diese Veränderungen können ein langfristiges Problem darstellen. Studien bringen eine gestörte Darmflora unter anderem mit folgenden Erkrankungen in Verbindung:

  • Adipositas (Fettleibigkeit)
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Reizdarmsyndrom
  • Allergien und Asthma
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Rheumatische Arthritis

Ist das Mikrobiom erstmal aus dem Gleichgewicht, kann auch das Immunsystem geschwächt werden und wir werden anfälliger für Infektionen.[4]

Homöopathie statt Antibiotika

In Anbetracht dieser Zusammenhänge ist ein bewusster Umgang mit Antibiotika essenziell. Das bedeutet nicht, auf wirksame Therapien zu verzichten, sondern sie gezielt einzusetzen. Gerade bei Atemwegsinfekten, aber auch vielen weiteren Erkrankungen, bietet die Natur eine Vielfalt an natürlichen Alternativen, die das Immunsystem stärken und Symptome auf sanfte Weise lindern können. Bei leichteren Beschwerden kann das eine Möglichkeit sein, den Einsatz von Antibiotika zu vermeiden oder hinauszuzögern.

In der Homöopathie steht die Stärkung der Selbstheilungskräfte des Körpers im Mittelpunkt. Vor allem bei unkomplizierten Infektionen kann die Homöopathie ein erster, natürlicher und sanfter Weg zur Besserung sein. Eine individuelle abgestimmte Behandlung kann helfen, Beschwerden frühzeitig zu lindern, den Krankheitsverlauf zu verkürzen und das Wohlbefinden zu steigern. Eine homöopathische Behandlung ersetzt im Ernstfall zwar keine notwendige antibiotische Therapie, kann aber eine sinnvolle Begleitung sein, ganz ohne Nebenwirkungen. Die Wahl einer geeigneten Therapie sollte jedoch immer fachkundig geklärt werden.

Tipps - Was Sie tun können

Seien Sie wachsam beim Einsatz von Antibiotika und hinterfragen Sie deren Notwendigkeit bei der Verordnung.

  • Achten Sie auf Wechselwirkungen, alltägliche Substanzen, wie Koffein oder Milchprodukte können die Wirkung beeinflussen
  • Sprechen Sie mit Ärzten und Heilpraktikern über alternative Möglichkeiten
  • Stärken Sie Ihr Immunsystem: Planen Sie regelmäßige Bewegungspausen ein und achten Sie auf ausreichend Schlaf
  • Verzichten Sie auf Tabak, Alkohol und sonstige Drogen
  • Ernähren Sie sich bewusst ballaststoffreich

Eine schnelle Genesung hängt nicht allein vom Medikament ab. Sie beginnt mit einem bewussten Umgang. Manchmal heißt das auch: Die Kaffeetasse stehen lassen und dem Körper auf natürliche Weise den Raum zur Heilung geben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was sind Nebenwirkungen von Antibiotika?

Wie jedes Arzneimittel können auch Antibiotika zu Nebenwirkungen führen. Darunter fallen typischerweise vor allem Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall. Auch eine Störung der Darmflora tritt häufig auf. Weitere potenzielle Nebenwirkungen sind bei jedem Antibiotikum individuell.

Welche sind die bekanntesten Antibiotika?

Häufig werden sogenannte Breitspektrumantibiotika verschrieben, die mit ihrer Wirkung ein breites Spektrum an Bakterien erfassen. Darunter auch der wohl bekannteste Wirkstoff Penicillin. Häufig verschriebene Abwandlungen sind Amoxicillin oder Ampicillin. Amoxicillin wird bei Infektionen der Atemwege, der Harnwege und des Halses eingesetzt. Ampicillin findet unteranderem bei Hirnhaut-, Herzklappen- und Knochenmarksentzündungen Anwendung.

Wie lange ist das Immunsystem nach der Einnahme von Antibiotika geschwächt?

Da Antibiotika auch nützliche Bakterien angreifen, kann das dazu führen, dass das Immunsystem nach einer Einnahme noch für mehrere Monate geschwächt bleibt.
Am Prozess des Immunsystem ist der Darm maßgeblich beteiligt. Wer sein Immunsystem nach einer Einnahme von Antibiotika also stärken möchte, sollte sich als erstes um eine gesunde Darmflora kümmern.

Was verträgt sich nicht mit Antibiotika?

Neben einer Einnahme von zusätzlichen Medikamenten können auch bestimmte Lebensmittel unerwünschte Wechselwirkungen hervorrufen. Neben koffeinhaltigen Getränken, wie Kaffee, Cola oder Tee kann auch das in Milchprodukten enthaltene Calcium Wechselwirkungen verursachen. Vermeiden Sie also den Genuss von Quark, Joghurt und Käse.[5]

Sind Antibiotika belastend für den Körper?

Ja, Antibiotika können den Körper belasten.
Da Antibiotika neben Krankheitserregern auch nützliche Bakterien zerstört, bringt das unser Gleichgewicht aus dem Takt. Das kann zu verschiedenen Nebenwirkungen führen, von denen sich der Körper und unser Immunsystem langwierig erholen muss.

Was kann als Ersatz für Antibiotika eingenommen werden?

In lebensbedrohlichen Fällen gibt es bislang keine Alternative, die eine Wirkung von Antibiotika ersetzen kann. Bei leichteren Infektionen können jedoch pflanzliche Mittel, mit entzündungshemmender und antibakterieller Eigenschaft, eine natürliche Alternative sein. Informieren Sie sich gerne direkt über unser breites Sortiment homöopathischer Arzneimittel:

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