Warum entscheiden sich Patienten für Naturheilkunde

70% der deutschen Bevölkerung nutzen Naturheilkunde.[1] Grund genug zu fragen: „Was bewegt Menschen dazu, und wie erleben sie ihre Behandlung?“ Diese Frage versuchten Forscher der Charité Berlin im Rahmen einer Interview-Studie[2] aus September 2025 zu beantworten. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Nutzer sehen Naturheilkunde häufig als ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur körperliche Symptome adressiert, sondern auch psychische, soziale und spirituelle Aspekte einbezieht.
  • Ein häufiger Anlass für die Nutzung von Naturheilkunde sind die Unzufriedenheit mit rein schulmedizinischer Versorgung und der Wunsch nach mehr Eigenverantwortung.
  • Viele Nutzer berichten, dass sie sich selbst als aktiv Mitwirkende im Gesundheitsprozess erleben.
  • Trotz Nutzung von Naturheilkunde bleibt die Verbindung zur Schulmedizin in der Regel bestehen; ein integrativer Ansatz, der beide Welten kombiniert, wird angestrebt.

Die wichtigsten naturheilkundlichen Verfahren

Die im Rahmen der Studie interviewten Nutzer verwendeten diverse naturheilkundliche Verfahren, am häufigsten wurden Akupunktur, Homöopathie sowie Ernährungstherapie genannt.

Akupunktur

Akupunktur hat sich längst von einer fernöstlichen Heilmethode zu einer weltweit anerkannten Therapieform entwickelt, die in Kliniken und Praxen auf allen Kontinenten angewendet wird. Besonders geschätzt wird sie bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, Stress und hormonellen Ungleichgewichten, etwa in den Wechseljahren. Zahlreiche Studien belegen inzwischen die Wirksamkeit von Akupunktur.[3] Viele Patientinnen berichten, dass sie sich nach den Sitzungen tief entspannt, geerdet und in ihrer Mitte fühlen.

Homöopathie

Die Homöopathie gehört heute zu den am weitesten verbreiteten Medizinsystemen und wird weltweit von Millionen Menschen genutzt. Sie findet unter anderem Anwendung bei chronischen Beschwerden, psychischer Erschöpfung, hormonellen Veränderungen und akuten Infekten, oft als sanfte Ergänzung zur Schulmedizin. Patienten schätzen besonders die individuelle Betrachtung ihrer Symptome und die Zeit, die sich homöopathisch arbeitende Therapeuten für sie nehmen.

Homöopathie vermittelt den Nutzern das Gefühl, ganzheitlich gesehen und verstanden zu werden. Zahlreiche kontrollierte Studien belegen positive Effekte der Homöopathie über Placebo hinaus.[4]

Ernährungstherapie

Die Ernährungstherapie ist spätestens seit der Antike eine zentrale Säule der ganzheitlichen Medizin. Sie wird unter anderem erfolgreich eingesetzt bei Stoffwechselstörungen, Verdauungsproblemen und chronischer Erschöpfung. Zahlreiche Studien belegen, dass gezielte Ernährungsumstellungen Entzündungen reduzieren, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und die Lebensqualität nachhaltig verbessern können.[5] Patienten schätzen an der Ernährungstherapie besonders, dass sie aktiv etwas für ihre Gesundheit tun können und die Veränderungen oft spürbar schnell eintreten.

Gesundheits- und Rollenverstädnis

Die Teilnehmer der Charité-Studie verstanden unter „Gesundheit“ mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit. Es geht ihnen um Vitalität, Balance und bewusstes Tun. Sie sehen sich nicht als passives Behandlungsobjekt, sondern als Mitwirkende im Genesungsprozess. Der Wunsch nach Beteiligung und persönlicher Verantwortung ist bei Verwendern von Homöopathie & Co. stark ausgeprägt. Die Verbindung von Schulmedizin und Naturheilkunde wird von ihnen als sinnvoll angesehen. Sie wollen eine integrierte Versorgung, die beide Ansätze kombiniert. Besonders schätzen sie hierbei folgende Eigenschaften der Naturheilkunde:

  • Sanfte Regulierung ohne starke Nebenwirkungen.
  • Individuelle Anpassung an Lebensstil und persönliche Konstitution.
  • Stärkung der Selbstheilungskräfte.
  • Ganzheitlicher Ansatz bei komplexen Beschwerden.

In bestimmten Kontexten unterstützten naturheilkundliche Ansätze laut Angabe der Befragten auch die psychische Stabilität und das persönliche Wohlbefinden im Sinne der Prävention.

Praktische Impulse für Nutzer von Naturheilkunde

Folgende Tipps lassen sich aufgrund der Resultate der Charité-Forscher formulieren:

  1. Auf das eigene Befinden achten, Veränderungen wahrnehmen und gezielt handeln.
  2. Aktiv mitwirken, Fragen stellen, Entscheidungen einbringen.
  3. Ganzheitlich denken, Körper, Geist und Umfeld betrachten.
  4. Sinnvolle Kombinationen wählen, Naturheilkunde und Schulmedizin ergänzen sich.
  5. Qualität prüfen, auf seriöse Informationen und fachliche Begleitung achten.

Mehrwert der medizinischen Fachberatung von Pflüger

Die aktuelle Charité-Studie zur Nutzung von Naturheilkunde zeigt: Für viele Menschen bedeutet Gesundheit weit mehr als das Fehlen von Krankheit. Gewünscht wird ein ganzheitlicher Ansatz, der Körper, Geist und Umfeld einbezieht, die Eigenverantwortung stärkt und sanfte Wege zur Regulation eröffnet. Genau hier setzt die medizinische Fachberatung von Pflüger an.

Sie bietet fundierte Unterstützung beim Einsatz von homöopathischen Arzneimitteln, Schüßler-Salzen und Nahrungsergänzungen, kostenfrei und kompetent. Über verschiedene Kanäle wie Telefon, E-Mail, Chat oder Videoberatung können Ratsuchende individuell mit Fachkräften aus Pharmazie und Naturheilkunde in Kontakt treten. So entsteht Orientierung in einem breiten, naturheilkundlich geprägten Sortiment, das Qualität und Wirksamkeit vereint.

Der besondere Wert liegt in der Verbindung von fachlicher Expertise und ganzheitlicher Haltung: Die Beratung fördert selbstbestimmtes Handeln, vermittelt Sicherheit im Umgang mit sanften Arzneien und unterstützt ein integratives Gesundheitsverständnis, in dem Schulmedizin und Naturheilkunde sinnvoll zusammenwirken. So wird naturheilkundliche Begleitung konkret erlebbar: individuell, alltagsnah und fachlich fundiert.

Medizinische Fachberatung

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Quellenangabe

[1]Jeitler M, Ortiz M, Brinkhaus B, Sigl M, Hoffmann R, Trübner M, Michalsen A, Wischnewsky M, Kessler CS. Use and acceptance of traditional, complementary and integrative medicine in Germany-an online representative cross-sectional study. Front Med (Lausanne). 2024 Mar 13;11:1372924. doi: 10.3389/fmed.2024.1372924. PMID: 38545512; PMCID: PMC10965565.
[2] Jeitler M, Sigl M, Frank R, Ortiz M, von Schoen-Angerer T, Wischnewsky M, Brinkhaus B, Michalsen A, Kessler CS. Exploring traditional, complementary, and integrative medicine (TCIM) users in Germany: Insights into characteristics and identities - Results from a qualitative interview study. Complement Ther Clin Pract. 2025 Sep 10;61:102022. doi: 10.1016/j.ctcp.2025.102022. Epub ahead of print. PMID: 40945413.
[3]Hempen M, Hummelsberger J. The state of evidence in acupuncture: A review of metaanalyses and systematic reviews of acupuncture evidence (update 2017-2022). Complement Ther Med. 2025 May;89:103149. doi: 10.1016/j.ctim.2025.103149. Epub 2025 Feb 26. PMID: 40021024.
[4] Hamre HJ, Glockmann A, von Ammon K, Riley DS, Kiene H. Efficacy of homoeopathic treatment: Systematic review of meta-analyses of randomised placebo-controlled homoeopathy trials for any indication. Syst Rev. 2023 Oct 7;12(1):191. doi: 10.1186/s13643-023-02313-2. PMID: 37805577; PMCID: PMC10559431.
[5] Esmaeilinezhad Z, Torbahn G, Johnston BC. Medical Nutrition Therapy (MNT) Evidence Update: Comparative Effectiveness of Dietary Programs for Reducing Mortality and Cardiovascular Events in Adults with Increased Cardiovascular Disease Risk. Adv Nutr. 2025 Apr;16(4):100399. doi: 10.1016/j.advnut.2025.100399. Epub 2025 Feb 26. PMID: 40020921; PMCID: PMC11994918.